Jean-Marc Nattier, der von seinem Vater unterrichtet wird, ist ein bedeutender Portraitmaler des französischen Rokoko.
geboren am 17. März 1685 in Paris
gestorben am 7. November 1766 in Paris
Jean-Marc Nattier gehört zu den Malern, die die französische Bildnismalerei im 18. Jahrhundert zu neuer Blüte führen. In jungen Jahren kopiert er bereits Werke von Peter Paul Rubens und anderen Meistern des Barock und erhält dafür, gerade mal 15 Jahre alt, akademische Auszeichnungen. Der farbenfrohe, leuchtende Malstil des Künstlers lässt sich anhand dieser Vorbilder erklären. Der hohe Bekanntheitsgrad von Jean-Marc Nattier zeigt sich an Aufträgen von der russischen Zarenfamilie sowie französischen, aristokratischen Damen. Auch die Mätressen des Königs werden von ihm zum Teil in mythologischer Verkleidung abgebildet. Ein Beispiel dafür stellt „Die Herzogin von Chaulines als Hebe“ dar. Gerade für diese, in seiner Zeit zwar sehr beliebten, intellektuellen Anspielungen, erfährt Jean-Marc Nattier auch viel Kritik. Ganz anders als die Portraits des Spätbarocks, erscheint die Darstellung der „Königin Maria Leczinska“ aus dem Jahr 1748. Ohne großen königlichen Pomp stellt der Künstler die Gemahlin von Ludwig XV, von ihrer Lektüre aufblickend, dem Betrachter vor Augen. Zeichen der Portraitkunst seiner Zeit, ist, neben der Darstellung der Portraitierten beim Ausführen ganz alltäglicher Dinge, in gemäßigt aristokratischer Kleidung, die große Lebendigkeit in Ausdruck und Farbe. |
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