Elisabeth Louise Vigée-Lebrun (Paris, 16. April 1755 – 30. März 1842) – französische Porträtmalerin des Klassizismus, berühmt durch Ihre Porträts des Hochadels ihrer Zeit.
Elisabeth Vigée-Lebrun ist die Tochter eines Porträtmalers. Sie zeigt bereits als Kind großes zeichnerisches Talent. Sie lernt zuerst bei ihrem Vater, den sie aber früh verliert, dann bei Gabriel-François Doyen und Gabriel Briard. Im Louvre lernt sie Joseph Vernet und Jean-Baptiste Greuze kennen, die sie ermutigen und beraten. Mit 15 arbeitet die Hochbegabte bereits als Porträtmalerin. Sie bewundert ganz besonders die Werke von Rembrandt, van Dyck und Rubens, und der Einfluss des Letzteren ist in ihrer Kunst erkennbar. Sie wird 1774 in die Académie St-Luc aufgenommen und bekommt 1776 ihre ersten Aufträge vom Hof Ludwig XVI. 1778 wird sie zur Malerin der Königin ernannt und fertigt ihr erstes Porträt der Königin Marie-Antoinette an. Es folgen zahlreiche Porträts von Frauen des französischen Hochadels, ab und zu auch von Männern. Sie bevorzugt Porträts ohne Perücke und prunkvollem Ornat, sondern mit offenem, natürlichem Haar, sie schließt dabei an der Natürlichkeit und Lebensfreude des Rokoko an. Die Revolution zwingt die überzeugte Royalistin zum Exil. Sie reist durch Europa, wo sie weiterhin erfolgreich als Porträtmalerin arbeitet. Erst 1809 läßt sie sich endgültig wieder in Frankreich nieder, nach Aufenthalten in mehreren europäischen Ländern. Gegen Ende ihres Lebens malt sie auch Landschaften. Sie hinterlässt circa 900 Bilder, darunter 660 Porträts. Diese Bildnisse sind Zeugen einer Epoche, die mit der Revolution zu Ende geht.
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