Oswald Achenbach (Düsseldorf, 2. Februar 1827 – 1. Februar 1905) – zählt zeit seines Lebens mit seinem Bruder Andreas zu den bedeutendsten Landschaftmalern Europas. Die beiden Künstler werden von Zeitgenossen zärtlich-ironisch „das A und O der Landschaftsmalerei“ genannt, und als „geniales Brüderpaar“ betrachtet.
Oswald Achenbach wächst mit 9 Geschwistern in einer nicht künstlerischen Familie auf, bereits mit 8 Jahren wird er Schüler der Kunstakademie in Düsseldorf, welche normalerweise Kinder ab 12 Jahren aufnimmt. 6 Jahre später verlässt er die Akademie und begibt sich bald auf zahlreiche Studienreisen, zuerst nach Oberbayern und Nordtirol. Entscheidend für sein künstlerisches Schaffen wird seine zweite Reise nach Italien Anfang der 50er Jahre, wo er sich in die italienischen Landschaften ganz und gar verliebt. Dort lernt er auch mehrere Malerkollegen kennen, unter anderen Arnold Böcklin, Ludwig Thiersch und Heinrich Dreber. Achenbachs Landschaftsbilder aus dieser Zeit zeigen weniger konkrete Details als die typischen Farb- und Lichtspiele der italienischen Natur, die er durch das Übereinandersetzen mehrerer Farbschichten auf der Leinwand wiederzugeben vermag. Schon seine ersten Ausstellungen bringen ihm sofortige öffentliche und sogar internationale Anerkennung. Bereits 1852 wird er Ehrenmitglied der Amsterdamer Akademie. Wie sein Bruder Andreas ist er Mitbegründer des Düsseldorfer Künstlervereins „Malkasten“. Ab 1863 ist er als Professor an der Düsseldorfer Akademie tätig, wo er mehr als 100 Schüler aus der ganzen Welt in Landschaftsmalerei unterrichtet. 1872 legt er sein Amt nieder und widmet sich wieder mehr seiner Kunst sowie ausgiebigen Studienreisen durch Italien. Sein Malstil wird zunehmend haptisch, er nutzt nicht nur Pinsel, sondern auch Spachtel und Finger, um unterschiedlich dichte und pastöse Farbschichten aufzutragen. Insgesamt hat er circa 2000 Werke geschaffen, welche weltweit in zahlreichen Museen und Privatsammlungen zu sehen sind.
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