Hyacinthe Rigaud (eigentlich Jacint Rigau-Ros i serra, Perpignan, 18. Juli 1659 – Paris, 29. Dezember 1743) – französischer Porträtmaler des Spätbarock.
Mit 12 beginnt Hyacinthe Rigaud seine künstlerische Ausbildung. Er entdeckt bei seinem Lehrer die Werke der flämischen Meister und begeistert sich für Van Dyck, mit dem er später manchmal verglichen wird. Einige Jahre später kommt er nach Lyon, wo er sich als Porträtist bereits einen Namen macht. 1681 zieht er nach Paris, wo er auf Anraten von Charles le Brun seine Karriere als Porträtmaler fortsetzt und schnell erfolgreich wird. Der königliche Hof wird 1688 durch ein Bildnis des Bruders von Ludwig XIV. auf ihn aufmerksam. Am Höhepunkt seiner Karriere angelangt, darf er den König Ludwig XIV. porträtieren, zuerst 1694 als Krieger und vor allem 1701, mit vollem königlichem Ornat. Seine repräsentativen Porträts stellen nicht nur die Gesichter und den Charakter seiner Modelle mit großer Präzision dar, sondern auch die Kleidung, Frisuren und Ornamente des damaligen Adels und Großbürgertums, und das mit viel Gespür für das Stoffliche und die Farbkombination. Dabei trifft er genau den Geschmack und die Erwartungen seiner Auftraggeber und prägt dauerhaft den Stil des repräsentativen Porträts in Frankreich. Er bekommt Aufträge von mehreren königlichen Familien in Europa, fertigt aber auch manchmal intimere Werke an, zum Beispiel das gefühlsvolle Doppelporträt seiner Mutter (1695).
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