Charles Le Brun (Paris, 24. Februar 1619 – 12. Februar 1690) – Französischer Maler und Ornamentzeichner am Hofe des Königs Ludwig des XIV.
Charles Le Brun ist der Sohn eines Bildhauers. Er lernt zuerst bei seinem Vater, dann bei François Perrier. Der Kanzler Séguier wird schon 1634 auf den jungen Charles aufmerksam und ermöglicht ihm, sich bei Simon Vouet ausbilden zu lassen, wo er André Le Nôtre, Pierre Mignard und Eustache Le Sueur kennenlernt. Später wechselt er zu einem anderen Meister dieser Zeit: Nicolas Poussin. Weiterhin vom Kanzler unterstützt, reist Le Brun in Begleitung von Poussin nach Italien. Dort fertigt er Kopien für Séguier an, und arbeitet auch an eigenen Bildern. Nach 4 Jahren kehrt er zurück nach Paris und fängt bald an, am königlichen Hof zu arbeiten. Er entwickelt die Dekoration des Schlosses Vaux-Le-Vicomte im Auftrag von Nicolas Fouquet, seinem zweiten Gönner nach Séguier. Diese einzigartige, prunkvolle Arbeit macht ihn zu einem der gefragtesten Künstler seiner Zeit. 1660 ist er Mitbegründer der königlichen Gobelins-Manufaktur und wird 3 Jahre später zum Direktor ernannt. Ab 1661 wird er mit der Ausschmückung des Schlosses Versailles beauftragt, welche ihn 30 Jahre lang beschäftigen wird. Er leitet dabei hunderte von Künstlern und Handwerkern. Der König ist so begeistert von seiner Arbeit, dass er ihn 1662 in den Adelsstand erhebt und zum ersten Hofmaler ernennt.
Die Kunst von Le Brun steht voll und ganz im Dienste der absolutistischen Monarchie. Er entwirft theatralische und großformatige Werke, die vor allem historischen oder mythologischen Themen darstellen. Durch seine hohe Position am Hof und die außergewöhnliche Vielfalt seines Schaffens (Gemälde und Porträts, Entwürfe für Tapisserie und Ornamentik, Innendekoration) hat er großen Einfluss auf der gesamten Kunstproduktion zu seiner Zeit in Frankreich. Nach dem Tod Colberts, seines dritten Gönners, im Jahre 1683, muss Le Brun zusehen, wie er nach und nach durch Pierre Mignard in der Gunst des Königs ersetzt wird, und zieht sich zunehmend aus dem öffentlichen Leben zurück.
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