Carl Gustav Carus (Leipzig, 3. Januar 1789 – Dresden, 28. Juli 1869) – deutscher Maler, Arzt und Naturphilosoph. Er wird als einer der wichtigsten Universaldenker seiner Zeit in Deutschland betrachtet.
Der vielfältig begabte Carl-Gustav Carus studiert in Leipzig Physik, Botanik und Chemie, bald auch Medizin. Parallel nimmt er auch Zeichenunterricht. 1811, mit 22 Jahren, promoviert er zum Doktor der Philosophie und Doktor der Medizin und fängt an, vergleichende Anatomie an der Leipziger Universität zu lehren. Er interessiert sich unter anderem auch für den Mesmerismus als „Lebensmagnetismus“ und sieht eine magnetische Verbindung des Menschen mit der ganzen Welt. Er ist der erste Theoretiker des Unbewusstseins und wird als romantischer Vorbote der Tiefenpsychologie betrachtet. Seine Theorien über „die ungleiche Befähigung der verschiedenen Menschenstämme für höhere geistige Entwicklung“ werden später von Theoretikern des Rassismus aufgegriffen.
Seit 1817 ist er mit dem Maler Caspar-David Friedrich eng befreundet, welcher ihn in seinem künstlerischen Schaffen stark beeinflussen wird. Er hat enge Kontakte mit Goethe und wird zu dessen Biograph. Er ist einer der bedeutendsten Theoretiker der Landschaftsmalerei („Neun Briefe über Landschaftsmalerei“, 1819-1824) und zählt mit seinen Bildern zu den wichtigsten Künstlern der deutschen Romantik. Er malt vor allem ideale Landschaften mit Wäldern und Gebirge, Mondlicht oder Ruinen und gotischen Architekturelementen. Eine Reise nach Rügen mit dem Freund Caspar David Friedrich bringt ihm die „Urnatur“ nahe und liefert ihm Motive für mehrere Bilder wie die „Mondnacht bei Rügen“. Später lässt er sich durch die italienische Natur inspirieren, er bereist aber nicht nur Italien, sondern auch Frankreich, England und Schottland. Er hinterlässt circa 400 Gemälde, die unter anderem in Dresden zu sehen sind.
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