Albert Anker (Ins, Kanton Bern, 1. April 1831 – 16. Juli 1910) – schweizerischer Genremaler und Grafiker, der für seine Darstellungen von Kindern und Volkszenen berühmt ist.
Albert Anker ist der Sohn eines Tierarztes. Er ist erst 16, als er seine Mutter sowie seinen älteren Bruder verliert. Er erhält mit 14 Jahren privaten Zeichenunterricht bei Louis Wallinger. Nach dem Gymnasium in Bern, fängt er an, Theologie zu studieren. Damals gilt sein Interesse aber bereits hauptsächlich der Malerei. 1851 reist er nach Paris, um im Louvre Kopien von Werken der alten Meister anzufertigen. 1854 bricht er mit Einwilligung des Vaters das Studium ab und zieht nach Paris, wo er an der Ecole des Beaux-Arts unterrichtet wird. Dort lernt er unter anderen François Ehrmann kennen, mit dem er bis an sein Lebensende befreundet bleibt. 1859 wird erstmalig ein Gemälde von ihm („Dorfschule im Schwarzwald“) im Pariser Salon ausgestellt, bis 1885 werden fast jährlich 1 der 2 seiner Werke dort gezeigt. 1861 reist er mit Ehrmann zum ersten Mal nach Italien, es folgen mehrere Reisen durch Frankreich, Deutschland und Belgien. 1866 wird er im Pariser Salon für seine Gemälde „Schlafendes Mädchen im Walde“ und „Schreibunterricht“ mit der Goldenen Medaille ausgezeichnet. Er arbeitet als Fayence-Maler zwischen 1866 und 1882. Er hinterlasst unzählbare Zeichnungen in unterschiedlichen Techniken (Bleistift, Kreide, Pastell, Sepia…). Diese sind oft Grundlage für seine circa 600 Ölgemälde, darunter überwiegend Kinderporträts oder Darstellungen, welche die Bedeutung von Schule und Bildung betonen in einer Zeit, wo vor allem die Landkinder noch keinen selbstverständlichen Zugang zur Bildung finden.
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