Rokoko
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Das Rokoko ist eine Stilrichtung in der Spätphase des Barock. Von Frankreich ausgehend, ist auch der Titel: Rokoko dem französischen „roccille“ entlehnt und bezeichnet ein asymmetrisches Ornament in Muschelform. Daran zeigt sich auch gleich die Hauptbestrebung dieser Stilrichtung: die Rokokokunst liebt die fast maßlose Betonung des Dekorativen und Ornamentalen. Dank dem, seit dem Jahre 1725 in München ansässigen Hofbaumeister Cuvilliés, der einen eigenen Bayrischen Rokoko-Baustil entwirft, verbreitet sich die Form der „roccille“ mit Hilfe von Druckgrafiken über Europa. Das Rokoko ist eine Stilrichtung, die vor allen Dingen die Innenarchitektur prägt. Die Blütezeit dieser Stilrichtung, die von dem Jahr 1720 bis 1760 andauert, fällt mit einer Phase des Wandels im Absolutismus zusammen. Die sonst so auf Repräsentation versessenen Aristokraten geben nun Bilder in Auftrag, die eher durch ihre spielerischen, versteckt intimen sowie allegorischen Inhalte gefallen. Ein Meister dieser Kunst ist der in Frankreich ansässige Künstler Antoine Watteau, dessen Bilder den Nerv der Zeit treffen: Sie beinhalten die lieblich lebendigen Wunschvorstellungen und das Lebensgefühl der Oberschicht, die mit solchen Bilder eine Verleugnung des Ist-Zustandes praktiziert. Der Wunsch dieser, vor der Wirklichkeit fliehenden, Auftraggeber zielt auf ewige Jugend, heiter – harmonische Feste und sinnlich – erotische Liebe. Weitere Meister dieser Malkunst sind Francois Boucher und Jean-Honore Fragonard in Frankreich und Giovanni Battista Tiepolo in Italien, dessen Wand- und Deckenmalereien einen wichtigen Stellenwert in der Rokokokunst einnehmen. So gut wie alle Kunsthandwerklichen Bereiche erleben durch diese neue Stilrichtung einen großen Aufschwung. Große Porzellanmanufakturen greifen die lieblich-dekorativen Gestaltungsmerkmale des Rokoko dankbar auf und auch die Architektur zeigt vor allen Dingen in Deutschland ganz spezifisch neue Ausprägungen. So entwerfen Dominikus Zimmermann und die Brüder Asam großartige Kirchenbauten in Süddeutschland.
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Fragonard, Jean Honore
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Longhi, Pietro
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Hogarth, William
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Boucher, Francois
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Watteau, Jean Antoine
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Ricci, Sebastiano
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Tiepolo, Giovanni Battista
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Chardin, Jean Simeon
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Gainsborough, Thomas
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Guardi, Francesco
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Greuze, Jean Baptiste
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